Manchmal brauchen wir eine Auszeit vom Alltag. Dann suchen wir uns einen Ort, an dem wir noch nicht waren und gehen auf die Suche nach interessanten Motiven. Zuletzt verschlug es uns in den Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg.
Dort befinden sich auf rund 200 Hektar die zwischen 1898 und 1930 errichteten und inzwischen denkmalgeschützten Gebäude der Arbeiter-Lungenheilstätten Beelitz-Heilstätten, sowie die zugehörigen Wirtschaftsgebäude. Der Komplex steht seit vielen Jahren leer. Sanierungsarbeiten gerieten ins Stocken und so verfielen die Bauten mehr und mehr. Inzwischen wurde ein Investor gefunden, der alles wieder hübsch machen soll, wobei hübsch unserer Meinung nach Geschmacksache ist. Denn der jetzige Anblick verfallener Räume, Treppenhäuser und Gänge mit abblätternder Farbe an den rauen Wänden und Staub auf den Steinböden hat einen ganz besonderen Charme. Fotografisch war es ein einziges, viel zu kurzes Abenteuer, als wir uns mit Bedacht und einer leichten Gänsehaut durch die Gebäude bewegten. Hinter jeder Ecke gab es etwas Neues zu entdecken und wir zuckten nicht nur einmal erschrocken zusammen, wenn wir am Ende eines Ganges ein undefinierbares Geräusch hörten oder wenn der Putz von einer Zimmerdecke bröckelte. Die Geschichten, die wir im Vorfeld über diverse Morde auf dem Gelände der Heilstätten gelesen hatten, trugen ihren Teil zum Kopfkino bei.
Da wir am allerliebsten Menschen und Landschaften und nicht unbedingt Architektur vor den Kameras haben, fotografierten wir uns in Ermangelung eines im Fotorucksack verstauten Models ausnahmsweise mal gegenseitig. Begleitet uns auf einer spannenden Entdeckungstour durch die Beelitz-Heilstätten.